Ein Fahrrad auf Schienen?
Ja, das gibt es wirklich! Schienenfahrräder sind besonders im Bergbau ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Die Bergleute konnten sich mit ihnen schnell und unkompliziert unter Tage bewegen. Anfangs waren diese Fahrräder zumeist Eigenbauten der Bergleute.
Erst seit 1954 baute die, auf Bergbaugerät spezialisierte, Firma Heinrich Scharf aus Hamm in Westfalen solche Fahrräder in Serie und verkaufte sie vor allem an die vielen Bergwerke im Ruhrgebiet. Durch das geringe Gewicht von rund 50 kg, konnten sie auch schnell vom Gleis gehoben werden, um dem regulären Verkehr Untertage Platz zu machen. So konnten sie auch abseits der Gleise bis zu ihrem nächsten Einsatz geparkt werden.
Ein Grubenfahrrad in unserem Museum?
Ein Grubenfahrrad hatte die Rhein-Sieg Eisenbahn natürlich nie. Auch die an die RSE angeschlossenen Bergwerke verfügten im späten 19. Jahrhundert vermutlich nicht über solche Fahrräder.
Im Frühjahr 2022 kam das Heimatmuseum Wilnsdorf auf unser Museum zu. Man hatte dort ein Grubenfahrrad, für das man keine Verwendung hatte und fragte uns, ob wir Interesse an diesem Fahrrad für unsere Sammlung hätten. Als Geschenk des Museums in Wilnsdorf gelangte es schließlich in unsere Sammlung und wurde am 11.9.2022 während unseres Öffnungstages offiziell an unser Museum übergeben.
Ein Freund unseres Vereins, Ewald Lorscheid, nahm das Grubenrad in seine Obhut, ließ es auf 785 mm umspuren und versah es zudem mit einem neuen Anstrich. Bedingt durch die Bauarbeiten an unserer neuen Gleisanlage in den Jahren 2023/24 wurde das Fahrrad erst am 21. Juni 2024 wieder in unser Museum gebracht.
Technische Daten
Hersteller | Heinrich Scharf GmbH, Hamm (Westf.) |
Fahriknummer | unbekannt |
Baujahr | unbekannt |
Länge | 1400 mm |
Breite | 900 mm |
Höhe | 1100 mm |
Dienstgewicht | ca. 55 kg |
Sitzplätze | 2 |