Bauabschnitt 1: Vom Lokschuppen an den Bahnsteig

Der immer schlechter werdende Zustand unserer Gleisanlage führte zu immer mehr Einschränkungen in unserem Museumsbetrieb. Aus diesem Grund begannen wir 2021 mit der Planung für eine neue Gleisanlage. Ziel ist die schrittweise Rekonstruktion der alten Gleisanlagen, wie sie in den 1950er Jahren im Bahnhof Asbach zu finden waren. Im Frühjahr 2022 mussten wir schlussendlich auch die Weiche wegen unzulässig großer Spurerweiterungen für alle Fahrzeugbewegungen sperren, sodass immer mehr Bewegung in das Projekt kam.


Nach dem Ende der Saison 2022 wurde im November mit dem Rückbau des Überwachersignals, des Rollbockdenkmals und der 5″ Gartenbahn begonnen. Im Dezember folgte nach unserem Advents- Öffnungstag auch der Rückbau der alten Gleisanlage.


Noch im Dezember 2022 wurde mit dem Ausheben der Baugrube begonnen. Während des Ausschachtens wurden zahlreiche alte Schwellen der originalen, 1959 abgebauten, Gleisanlage gefunden. Darüber hinaus konnte auch das Fundament des Kohleschuppens und die alte Wasserstelle freigelegt werden.

Die Arbeiten an der Grube verzögerten sich aufgrund des schlechten Wetters im Frühjahr 2023 leider immer wieder. Insbesondere der Bau der Entwässerung wurde durch das Volllaufen der Baugrube erschwert. Die Arbeiten an der eigentlichen Grube konnten im Juni 2023 abgeschlossen werden.

Im August konnte endlich mit der Erstellung des Planums begonnen werden. Zunächst wurde eine KFT-Tragschicht aufgebracht, ehe mit dem Ausbringen der unteren Schotterschicht begonnen wurde.


Nach der Fertigstellung des Planums konnte mit dem Bau der eigentlichen Gleise begonnen werden. Hierfür waren bereits Anfang 2023 neue Weichen und Schwellen bestellt worden. Die Weichen wurden nach einer originalen Weichenzeichnung der RSE bei der Firma „Maschinenbau Mark“ in Lünen gebaut. Die Schwellen kommen von einer schweizer Fima und wurden aus gebrauchten Schwellen der SBB umgearbeitet. Um eine möglichst lange Haltbarkeit der neuen Gleisanlagen zu garantieren, wurden die neue Gleisanlage auf Stahlschwellen errichtet, die eine deutlich längere Haltbarkeit als die klassischen Holzschwellen aufweisen.

Im September konnte noch vor dem Bahnhofsfest mit dem Auslegen der Weichen ein neuer Meilenstein erreicht werden. Erstmals wurden die Ausmaße der neuen Gleisanlage sichtbar.

Da die neuen Schwellen erst im Dezember geliefert werden konnten, wurde bis dahin der weitere Gleisbau vorbereitet. Im Januar 2024 konnte schließlich mit dem Auslegen der Schwellen und mit dem Bau der Gleisjoche begonnen werden. Bis März 2024 waren alle Gleise verlegt und verlascht.

Im April 2024 folgte das Ausrichten, Schottern und Stopfen der Gleise.

Nach dem Setzen der Schwellenkreuze am Morgen des 14. April 2024, dem ersten Öffnungstages der Saison 2024, konnte die neue Gleisanlage erstmals vollständig befahren werden.


Auch wenn die Geleise den größten Anteil am ersten Bauabschnitt haben, tragen viele weitere Arbeiten und Details zum Gesamtbild bei.


Eine der unscheinbarsten Nebentätigkeiten war das ordentliche Abziehen aller angrenzenden Flächen. So entsteht ein flüssiger Übergang zwischen den Wegen und der Gleisanlage. In diesem Zug wurde auch eine Einfassung für das Stellgewicht der Weiche 8 gebaut.

Ein größeres Projekt war der Bau der neuen Bahnsteigkante. Zum Einsatz kommen hier Schotterhalteplatten und altes Schienenprofil.

Für die neuen Weichen wurden nach der originalen RSE Zeichnung drei neue Weichensignale gefertigt. Diese spezielle Bauform war typisch für die Strecken der RSE und ist ein markantes Detail, das unsere neuen Gleisanlagen vervollständigt.


Nach all den Bilder wollen wir die Eindrücke noch mit ein paar Zahlen und Fakten ergänzen.

Befahrbare Gleislängeca. 150 m
Weichen3 Stück
Schienenprofil (ohne Weichen)ca. 190 m
Schwellen (ohne Weichen)133 Stück
Laschen42 Paar
Schraubenca. 900 Stück
Tragschicht (KFT)ca. 100 t
Schotterca. 300 t
Arbeitsstundenca. 4000 Std.

Dieser Meilenstein in der Entwicklung unseres Museums wäre ohne die vielen Unterstützer undenkbar gewesen!
Zuallererst möchten wir uns bei den zahlreichen Spendern bedanken, die mit Sach- und Geldspenden dazu beigetragen haben, dass diese Bauarbeiten überhaupt finanzierbar waren.

Ein großes Dankeschön geht zudem an die Firmen und Vereine, die uns bei diesem großen Projekt unterstützt haben!


Wir möchten uns bedanken bei:

Thiel Baumaschinen aus Buchholz
Die Firma Thiel aus Buchholz unterstützt uns seit dem Beginn der Bauarbeiten mit ihren Mietmaschinen und hat uns jeden Wunsch erfüllt. Vielen herzlichen Dank für die tolle Zusammenarbeit!

Quick Baustoffe
Die Firma Quick versorgte unser Bauvorhaben mit KFT, Kies und Unmengen an Schotter. Auch unsere kurzfristigen Bestellungen wurden immer ermöglicht, wofür wir uns sehr herzlich bedanken!

Koch Landschaftsbau GmbH aus Köln
Die Fima Koch aus Köln stellte uns mehrfach im Laufe der Bauarbeiten Ihre Fahrzeuge zur Verfügung und ermöglichte uns ein schnelleres Arbeiten beim Ausheben der Grube. Auch mit Ihrer Expertise standen sie uns zur Seite. Herzlichen Dank für diese tolle Unterstützung!

Hack Schwerlastservice aus Windhagen
Die Firma Hack aus Windhagen hat in der Vergangenheit fast alle größeren Transportaufgaben für unsere Museum erledigt. Beim Gleisbau unterstützen sie uns beim Transportieren und Legen der Weichen. Herzlichen Dank!

IG Brohltal-Schmalspureisenbahn e.V.
Die Kollegen der Brohltalbahn stellten uns für das Ausrichten und Stopfen unserer Gleis ihre profilfreien Gleisheber zur Verfügung und halfen uns mit ihrer jahrelangen Erfahrung im Gleisbau. Herzlichen Dank!

Frankfurter Feldbahnmuseum e.V.
Unsere Freunde vom Frankfurter Feldbahnmuseum liehen uns für unsere Bauarbeiten nicht nur ihre Stopfaggregate, sondern packten auch bei unseren Arbeitseinsätzen tatkräftig mit an. Vielen herzlichen Dank für das Vertrauen und die tolle Zusammenarbeit!

Unseren tollen Mitgliedern!
Zu guter Letzt danken wir auch unseren tollen Mitgliedern, die unzählige Stunden ihrer Freizeit geopfert haben, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Danke an alle, die tatkräftig mit angepackt haben und auch alle, die im Hintergrund geplant, organisiert und berichtet haben. Ohne dieses tolle Team wäre das alles undenkbar gewesen!