Eine der häufigsten Fragen der Museumsbesucher betraf den Rollwagen: Was ist das für ein Wagen und wozu wurde er gebraucht? Daher hatten Wolfgang Clößner und ich schon lange vorgehabt ihn mit einem regelspurigen Fahrzeug zu beladen. Ursprünglich hatten wir einen historischen Güterwagen vorgesehen, G10 oder ähnliches. Bei reiflicher Überlegung kamen wir zu dem Schluss, dass mit solch einem “Berg” ein einfaches rangieren kaum noch möglich wäre und der freie Blick auf den Lokschuppen verstellt wäre. Außerdem sind wir zu wenige Aktive, um einen solch großen Wagen fachgerecht zu restaurieren und vor allem zu erhalten. Das Ensemble steht ja Wind und Wetter ausgesetzt im Freien.
Die Lösung kam, als die Frankfurter Straßenbahn alte Hilfsdrehgestelle aus der Werkstatt anbot, für Selbstabholer kostenlos. Drei waren vorhanden, eines ging an das Deutsche Museum nach München, eines nach Potsdam, und eines nach Asbach. Ursprünglich stammt es von der Frankfurter Waldbahn. Für sein hohes Altes sprechen die sogenannten Sterngußräder. Auf ihnen sind die Radreifen nicht aufgeschrumpft sondern noch verschraubt. Auf einer Achse fand sich ein Jahresstempel “1902”. Die Aufarbeitung inklusive Lackierung hat Ewald Lorscheid im Alleingang durchgeführt, es ist ihm sehr gut gelungen. Er hat auch die Radvorleger vom Rollwagen restauriert, die seit Ankunft aus dem Zillertal im Lokschuppen lagerten. Bei der Gelegenheit haben wir den Rollwagen von Korrosion befreit, neu lackiert und mit authentischer Beschriftung genau nach Vorbild versehen.