
Nach den arbeitsintensiven Monaten der Jubiläumsvorbereitung kehrte im Oktober etwas Ruhe auf dem Asbacher Museumsbahnhof ein. Neben unserem Öffnungstag fanden Instandhaltungsarbeiten an unserem Werkstattgebäude statt und im Hintergrund werden einige Projekte vorbereitet. Ein besonderer Fund für unsere Sammlung konnte zudem in einem Wohnhaus in Hennef gemacht werden.
Oktober – Öffnungstag
Am 11. und 12. Oktober hatten wir den letzten regulären Öffnungstag vor der Winterpause. Auf unserer Gleisanlage wurde mit der V6 die Dampflok 53, die Diesellok V5 und der Om 812 rangiert.
Besonders gefreut hat es uns, dass einige Besucher unseres Jubiläumsfestes den Öffnungstag genutzt haben, um sich unser Museum ohne den großen Trubel drum herum anzuschauen.



Während der Vorbereitungen zu unserem Öffnungstag machte unser Mitglied Maxim auch ein paar bewegte Aufnahmen, die in seinem Video zu unserer frisch zurück geholten V5 zu sehen sind.
Ein Regal von unschätzbarem Wert!
So manche Schätze treten bei einem Umzug zu Tage. So erging es dem Freund eines Vereinsmitgliedes, der nach mehreren Jahrzehnten seinen Hausstand in Hennef auflöst. Beim Abbau eines großen Regals stieß es bei den braun gestrichenen Dielen auf eine Aufschrift. „1559 P“ stand dort in weißer Farbe geschrieben. Wenig später fand er auf zwei weiteren Brettern den Schriftzug „RSE“, wenn auch leider zerschnitten. Ihm war sofort klar, dass es sich um Seitenbretter des ehemaligen Packwagens der Rhein-Sieg Eisenbahn handeln muss. Sofort kontaktierte er uns und übergab uns die Fragmente des Packwagens.
Für uns sind diese Bretter von immensem Wert. Zum einen sind es die ersten überlebenden originalen Güterwagen-Fragmente, die wir in unsere Sammlung aufnehmen können und schließen damit eine große Lücke in unserer Sammlung. Weitaus bedeutender ist aber, dass wir damit erstmals Informationen über den originalen Braunton der Güterwagen und die Form, Größe und Farbe der Beschriftung gewinnen können. Bisher konnten wir dafür nur historische Bilder als Referenz heranziehen. Nun steht uns erstmals eine Primärquelle zur Verfügung!


Frischzellenkur für ein zentrales Gebäude
Das Äußere unserer Werkstatt war sowohl der Ortgemeinde Asbach als auch unserem Verein seit einiger Zeit ein Dorn im Auge. Zwischen den sonst sehr gepflegten Gebäuden unseres Museums stach das etwas heruntergekommene Erscheinungsbild ins Auge. Anfang September begann nun der Bauhof der Ortsgemeinde Asbach mit der Sanierung der Fassade. Die Toreinfassung wurde fertiggestellt und kleine Vordächer angebracht. Außerdem wurde das zugemauerte Fenster wieder mit dem noch vorhandenen originalen Fenster ausgestattet, um das alte Erscheinungsbild der 1950er Jahre wieder herzustellen. Der alte Putz wurde entfernt und neu aufgebaut, darüber hinaus wurde eine Drainage entlang der Längsseite der Halle errichtet.
Wir hoffen, dass die umfangreichen Sanierungsarbeiten im nächsten Monat abgeschlossen werden können.



Arbeiten an der V13
Durch die umfangreichen Arbeiten an unserem Werkstattgebäude sind im Inneren die Arbeiten zur Zeit sehr eingeschränkt. Neben der eigentlichen Restaurierung der Lokomotive wird allerdings viel Zeit für die Recherche und Beschaffung von Ersatzteilen benötigt. Bereits seit einigen Monaten waren wir auf der Suche nach einem passenden Führerbremssventil der Bauart St 60. Dieses ist unerlässlich, um den Weiterbau der Druckluftbremse und ihrer umfangreichen Verrohrung voranzutreiben.
Während eines Feldbahntreffens in Thüringen, an welchem mehrere Mitglieder unseres Vereins teilnahmen, übergab uns ein Vereinsmitglied aus Leipzig ein passendes Führerbremsventil, welches er in seinem Bekanntenkreis auftreiben konnte. Nur wenige Tage später konnte es seinen angestammten Platz auf dem Führerstand der V13 einnehmen, sodass nun die Planung der neuen Verrohrung angegangen werden kann.

Eine Gartenbahn ist lustig, eine Gartenbahn ist schön!
Viele langjährige Besucher unseres Museums vermissen seit dem Beginn unserer Gleisbauarbeiten im Herbst 2022 vor allem Eines: Unsere Gartenbahn!
Wir können versichern: Unseren Mitgliedern geht es nicht anders.
Die Gartenbahn war und ist ein wichtiger Bestandteil unseres Museums. Kurz nach Eröffnung des Museums wurde mit dem Bau der Gartenbahn mit einer Spurweite von 5″ (127 mm) begonnen. Grade in den ersten Jahren sorgte sie für die nötige Bewegung in dem damals noch sehr kleinen Museum und besonders der Einsatz der Echtdampfloks sorgte für große Begeisterung bei Jung und Alt!
Doch mit dem stetig wachsenden Betrieb mit unseren Originalfahrzeugen wurde die ebenerdige Kreuzung zwischen 5″ Gartenbahn und den großen Originalfahrzeugen zunehmend zum Problem und vor allem zu einer Gefahrenquelle. Mit dem Neubau der Gleisanlagen und dem Plan zum Wiederaufbau der Kohleschuppens wurde schweren Herzens die Entscheidung gefällt, die Gartenbahn an ihrem bisherigen Standort aufzugeben. Jedoch stand von Vornherein fest, dass ein Wiederaufbau an einer anderen Stelle – nach der Fertigstellung der Gleisbauarbeiten – erfolgen soll.
In Absprache mit der Ortsgemeinde Asbach soll der Neubau im zukünftigen Basaltpark, neben der Werkstatt gegenüber vom Güterschuppen, erfolgen. Darüber hinaus wird die Anlage zukünftig mit einem Dreischienengleis für 5″ (27mm) und 7 1/4″ (184 mm) erfolgen. Die großen 7 1/4″ Fahrzeuge sind aufgrund der größeren Spurweite deutlich stabiler und sorgen für eine erhöhte Kippsicherheit der Besucherzüge, während die 5″ vor allem bei den privaten Betreibern sehr verbreitet ist und somit auch weiterhin den Einsatz von Gastfahrzeugen und unseren bereits bestehenden Fahrzeugen ermöglicht.
Als „Startpackung“ konnte nun eine gebrauchte 7 1/4″ Anlage mit Gleisen sowie einer Lok und einigen Wagen erworben werden, die den Grundstock unserer neuen Anlage bilden werden.
Es ist geplant, die Erdarbeiten für den ersten Abschnitt der neuen Gartenbahn im Winter 2025/2026 durchzuführen, damit bereits im Frühjahr 2026 mit dem Aufbau der Gleisanlage begonnen werden kann!




