Bitter kalt ist es jeden Winter im schönen Westerwald, doch Schneefall ist bei uns in Asbach auch nicht mehr alltäglich. Im Januar 2021 wurde unser Museum gleich mehrfach von einer Schicht der weißen Pracht überzogen.
Vom Schnee ließen sich unsere Aktiven natürlich nicht beeindrucken, denn es wartete eine menge Arbeit auf die Mannschaft. Denn Ende Dezember bekamen wir die lang ersehnte Nachricht, dass der Bauhof die Halle auf unserem Gelände nun geräumt hatte, sodass wir nun endlich mit den Arbeiten an der Halle beginnen konnten. Corona bedingt musste in kleiner Besetzung gearbeitet werden, was den Zeitdruck zusätzlich verstärkte, da bereits Mitte Februar die Arbeiten abgeschlossen sein mussten. Neben dem Entrümpeln der Halle haben unsere Aktiven zunächst damit begonnen, ein kleines Lager auf der Empore der Halle zu errichten. Außerdem wurde der linke Teil der Halle soweit frei geräumt, dass dort nun unsere großen Teile übersichtlich auf Paletten gelagert werden können.
So konnten unter anderem auch unsere originalen RSE Hebeböcke, die früher in der Hennefer Werkstatt eingesetzt wurden, in unsere neue Werkstatt umziehen. Somit entspannt sich nun auch die Situation auf unserem „kurzen Stand“ im Lokschuppen, wo es bisher durch die Hebeböcke recht eng zuging.
Nachdem nun die Vorarbeit geleistet war, ging es an die wirklich kräftezehrende Arbeit: Gleisbau!
Denn die Halle soll ja zukünftig unserem Triebwagen T2, der Diesellok V13 und unserer „neuen“ Dampflok 8301 einen sicheren Unterstand bieten. Besonders durch aufkommenden Vandalismus am Triebwagen war es nun an der Zeit, dass der Triebwagen schnellst möglich unter Dach kommt.
Der Gleisbau erfolgte mit S33 Schienenprofil, jeder Meter dieses Profils wiegt also 33 kg. Was recht handlich klingt, wird spätestens dann zur Herausforderung, wenn man ein 12 m langes Stück zu zweit händeln muss, denn mehr Personen waren zeitweise durch die Corona-Bestimmungen nicht zulässig. Zum Glück hatten wir den Radlader, ohne den die Arbeiten mit so wenigen Leuten nicht durchführbar gewesen wären.
Eigentlich war anfangs geplant, den Betonboden in der Halle aufzuschlitzen und die Schienen traditionell auf Holzschwellen in die Halle zu legen. Der Bauhof der Stadt begann unter der Woche mit dem Aufschlitzen und Aufstemmen des Bodens, doch schnell wurden die Gesichter der Beteiligten länger. Der Betonboden erwies sich schnell als deutlich stabiler als angenommen. An vielen Stellen war der Beton über 30 cm dick und äußerst hart. Ein Aufstemmen war in der zur Verfügung stehenden Zeit unmöglich.
Es musste also improvisiert werden. Wir haben die Schienen schlussendlich mit Spurstangen auf die erforderlichen 785 mm Spurweite gebracht und mit Schwerlastankern im Betonboden verankert. Sicherlich ist das nicht die optimale Lösung, aber für ein wenig befahrenes Gleis in einer Werkstatt mehr als ausreichend.
Und während sich unsere Mitglieder am Wochenende unermüdlich dem Gleisbau in der Halle widmeten, ging der Bauhof der Ortsgemeinde Asbach unter der Woche die zweite Großbaustelle an: Die Tore!
Als die Halle Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde, verfügte sie, wie der Lokschuppen, über zwei hölzerne Flügeltore. Im Laufe der Zeit änderten sich mit dem Eigentümerwechsel auch die Anforderungen und so wurde ein Teil des linken Tores zugemauert, der mittlere Pfeiler entfernt und ein modernes Rolltor eingebaut. Dieses war zwar nicht sonderlich schön, aber funktional. Das Rolltor hat aber auch schon seine besten Tage hinter sich und ließ sich zuletzt nur noch mit erheblichem Kraftaufwand öffnen und schließen. Als nun feststand, dass die Halle Teil unseres Museums wird, haben wir uns gemeinsam mit der Stadt dazu entschlossen, wieder zwei hölzerne Tore zu verbauen und der Halle so wieder ihr altes Erscheinungsbild zu geben. Die Tore wurden durch den Schreiner des Bauhofes angefertigt und auch der Einbau der Tore wurde vom Bauhof durchgeführt. Herzlichen Dank an dieser Stelle an das ganze Team des Bauhofes rund um Herrn Kramer für die grandiose Arbeit!
Doch nicht nur in Asbach wartete Arbeit auf unsere Aktiven. Am 23.01.2021 brach eine kleine Truppe nach Hennef auf, um die Jung 8301 auf den Transport im Februar vorzubereiten. Aufgrund des anhaltenden Zeitdrucks wurde bereits um 6:00 Uhr mit den Arbeiten auf dem Betriebshof Hennef-Stoßdorf begonnen. Zu den Arbeiten gehörte das Schmieren aller Lager und die Demontage der Treib- und Schwingenstangen, damit die Zylinder entkoppelt von der Radumdrehung sind. Gegen Mittag rückte dann die Firma Hack aus Windhagen an, um mit einem Windenfahrzeug die 8301 an den Prellbock zu ziehen. Zuvor wurde das Gleis noch mit Spurstangen verstärkt, da die über 40 Jahre alten Holzschwellen mittlerweile nicht mehr sonderlich tragfähig waren.
Schließlich stand die 8301 am Prellbock und wartet nun auf den Tieflader, der sie zwei Wochen später nach Asbach bringen soll.