September 2025

Der September stand vor allem unter einem Motto: 25 Jahre Museum der Rhein-Sieg Eisenbahn Asbach! Was im Jahr 2000 mit dem Wiederaufbau des Lokschuppens und der Rückkehr der Dampflok 53 begann, hat sich zu einem renommierten Schmalspurbahnmuseum entwickelt, was regional und deutschlandweit zunehmend an Bekanntheit gewinnt.
Doch bevor wir diesen Meilenstein am zweiten Septemberwochenende feiern konnten, warteten viele Arbeitsstunden bis tief in die Nacht auf unsere Aktiven.


Bereits die Rückholung der Dampflok 7729 Anfang August sorgte für großes Aufsehen. Viele freuten sich, die Lok als neusten Sammlungszuwachs zu unserem Jubiläum zu bestaunen. Doch sie sollte nicht das einzige neue Fahrzeug bleiben, was zu unserem Jubiläum zu bestaunen war.

Werfen wir zunächst einen Blick in die Geschichte:
Die Stilllegung der RSE und die anschließende Verschrottungswelle überlebten insgesamt neun Fahrzeuge der einstigen Rhein-Sieg Eisenbahn AG. Neben der Dampflok 53, die an die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte verkauft wurde, überlebten die Triebwagen T2 und T5, sowie die Beiwagen TA 4 und TA 5 bei der Deutschen Eisenbahn Betriebsgesellschaft (DEBG, später SWEG) in Baden Württemberg und kamen auf der Jagsttalbahn zu neuen Ehren. Die Dieselloks V11, V12 und V13 wurden nach Österreich verkauft und waren fortan im Rangierdienst im Zillertal und bei der StLB im Einsatz. Die letzte überlebende Lokomotive, die Rangierlok V5, fristete ihr Dasein bei einer Baufirma in Niederkassel Rheidt, ehe sie 1987 von der Stadt Sankt Augustin erworben und am ehemaligen Bahnhof Niederpleis als Denkmal aufgestellt wurde.

Bereits zur Gründung unseres Museums im Jahr 2000 trat unser Initiator Wolfgang Clößner an die Stadt Sankt Augustin heran und versuchte, die V5 für sein im Aufbau befindliches Museum in Asbach zu erwerben. Die Lok war von 1962 bis zur Stilllegung der Bahn im Betriebsmittelpunkt in Hennef stationiert und übernahm die umfangreichen Rangieraufgaben rund um die Hauptwerkstatt. Auf zahlreichen Fotos bewegt sie auch die Dampflok 53 durch das Hennefer Bahnbetriebswerk. Im Jahr 2004 wurde Wolfgang Clößners Bitte aber endgültig abgelehnt. Nach einer optischen Aufarbeitung bezog die V5 ihr neues Domizil an der Niederpleiser Mühle und rückte in ihrem neuen Unterstand (von den meisten Eisenbahnern scherzhaft „Käfig“ genannt,) in unerreichbare Ferne.
Nach der Vereinsgründung im Jahr 2019 nahmen wir die Gespräche mit der Stadt Sankt Augustin wieder auf. Aus einer Besichtigung mit der Leiterin des Denkmalamtes entwickelte sich eine Partnerschaft, die auch die Überwachung und Pflege des Denkmals durch unseren Verein umfasst.
Nach langen Bemühungen stimmte sowohl das Denkmalamt als auch der Gemeinderat der Stadt Sankt Augustin zu, die V5 anlässlich unseres Jubiläums als Leihgabe nach Asbach zu holen. Am 10. September wurde die V5 in Niederpleis aufgeladen und erreichte am Morgen des 11. September den Asbacher Museumsbahnhof. Bis zum Saisionende 2026 wird die Lok nun in Asbach zu bewundern sein und wird als rollfahiges Exponat an unseren Öffnungstagen gezeigt.

Wir danken der Leiterin des Denkmalamtes, Frau Montefusco, und dem Gemeinderat der Stadt Sankt Augustin für das uns entgegen gebrachte Vertrauen!

Das Abladen begleitete zudem ein Team der WDR Lokalzeit und erstellte einen sehr sehenswerten Bericht zu unserem Museum!


Am 6. September wurde mit der Unterstützung des Frankfurter Feldbahnmuseums das neu errichtete Gleis 1a ausgerichtet und gestopft. Dafür hatten sie uns erneut ihre beiden Stopfaggregate ausgeliehen, wofür wir uns sehr herzlich bei unseren Freunden bedanken!
Nach dem Abschluss der Stopfarbeiten ist das Gleis nun uneingeschränkt nutzbar und erleichtert das Umsetzen von Fahrzeugen nach Gleis 1. Zudem haben wir den Güterwagen O2mm 1294 und den Tender der 152 an das Gleisende von Gleis 1a umgesetzt, sodass wir den Bahnsteig nun freizügig nutzen können.

An dieser Stelle möchten wir nochmals auf unsere Schwellenspenden-Aktion verweisen, mit der Sie den Wiederaufbau unseres Bahnhofs weiter vorantreiben können!


Bis zur letzten Minute wurde noch an der Komplettierung unseres Güterwagens Om 812 gearbeitet. Die Türen konnten mit ihren Blechen versehen, abgedichtet, grundiert und lackiert werden. Außerdem trafen wenige Tage vor unserem Fest die frisch gelaserten Pufferplatten ein, die gemeinsam mit dem Puffer angebaut werden und zukünftig die Zughaken aufnehmen werden. Frisch lackiert konnten sie, gemeinsam mit den Puffern am Freitag vor unserem Jubiläum angebaut werden. Letzte Handgriffe am Wagen Om 812 fanden nur wenige Minuten vor unserem Festakt am 12. September statt, bei dem der Wagen sein feierliches Rollout hatte.


Für unsere Aktiven begannen die Feierlichkeiten bereits einen Tag früher. Nach dem Aufbau fand am Freitag Abend der offizielle Festakt für die regionalen Politiker, Förderer und natürlich unsere Vereinsmitglieder statt. Aufgrund der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen waren leider die meisten Bürgereister der Anliegergemeinden der ehemaligen RSE aus dem Nachbarbundesland verhindert. Nach der Eröffnungsrede durch unseren 1. Vorsitzenden Michael Steidle, führten Mark Borutta (Kassierer) und Folkert Hemmen (Organisator der Festveranstaltung) durch den Abend. Auch die Ortsgemeinde Asbach als Trägerin des Museums war durch den Bürgermeister Franz-Peter Dahl und zahlreichen Gemeinderatsmitglieder vertreten. Nach der Ansprache des Bürgermeisters der Ortsgemeinde Asbach, Herrn Franz-Peter Dahl, richteten auch die Bürgermeister der Verbandsgemeinde Asbach und der Beigeordnete der Stadt Windhagen ihre Grußworte an die Festgemeinschaft. Ebenfalls sehr gefreut haben wir uns über die Grußworte von Benjamin Klein, der als 2. Vorsitzender der Märkischen Museumseinbahn aus Hüinghausen die Glückwünsche seines Vereins überbrachte und unserem Vorstand eine Zugschlusslaterne mit besonderer Widmung überreichte.
Im Anschluss führten Mark und Folkert in einem bebilderten Vortrag durch die Geschichte der Rhein-Sieg Eisenbahn und blickten anschließend auf die Höhen und Tiefen von 25 Jahren Museumsgeschichte zurück.
Nach einer Führung für alle Gäste durch unser Museum folgte das feierliche Roll-Out. Die bis dahin versteckte V5 wurde gemeinsam mit dem fertiggestellten Om 812 aus dem Lokschuppen gezogen und wurde anschließend von den anwesenden Gästen bestaunt und bewundert.
Anschließend ließen wir den den Abend bei Bratwurst und Bier ausklingen.


Dieses Wochenende wird sicherlich unseren Aktiven und Helfern, aber auch unseren zahlreichen Besuchern, noch lange in Erinnerung bleiben.

Neben unserer gewohnten Daueraustellung waren am Gleis 1a unser Rollwagen und die O&K 7729 zu besichtigen. Auf der Gleisanlage war die V6 eifrig beschäftigt, den frisch fertiggestellten Om 812 und die V5 zu bewegen. Stündlich wurde auch unserer Dampflok 53 an den Haken genommen und ermöglichte für Groß und Klein die Mitfahrt auf dem Führerstand unseres Schmuckstücks.
Nicht weniger umringt war unsere Diesellok V13, die auf einem provisorischen Gleis vor der Werkstatt stand und auch gelegentlich mit der Dampflok 8301 im Schlepp hin und her fuhr – sehr zur Freude der Schaulustigen! In unserer Werkstatt konnte neben der 8301 auch der T2 besichtigt werden und für unsere kleinen Besucher hatte der Eisenbahnclub Rhein-Sieg e.V. seine LGB-Spielanlage mitgebracht.
Ein weiteres Highlight wartete auf unserem Bahnsteig. Unsere Freunde vom Frankfurter Feldbahnmuseum besuchten uns mit einem Strüver Schienenkuli und zwei Sitzloren und pendelten mit ihrem authentischen Feldbahnzug an beiden Tagen auf dem eigens dafür verlegten Gleis vom Bahnsteig bis neben den Lokschuppen und erfreuten zahlreiche Besucher!

Nicht zu vergessen ist natürlich das Leibliche Wohl! In unserem Güterschuppen war unsere Gastronomie untergebracht. Neben selbst gebackenen Kuchen wurden frische Waffeln, Würstchen und Eis angeboten. Vor dem Güterschuppen stand unser Bierpilz und stellte die Getränkeversorgung sicher. Im Festzelt wurde an beiden Tagen auch live Musik angeboten.

Auf großen Anklang stießen auch unsere geführten Wanderungen! Am Samstag entführte unserer Historiker und Museumsmitglied der ersten Stunde, Carsten Gussmann, die teilnehmenden Besucher auf eine Wanderung auf der alten Hanftalbahn bis Buchholz und anschließend über die ehemalige Anschlussbahn zum ehemaligen Steinbruch Mückenfeldchen. Am Sonntag luden unsere Freunde vom ANUAL e.V. zu einer Wanderung entlang des ehemaligen Steinbruchs Bennau und Hinterplag ein.

Sehr gefreut haben wir uns auch über einige Oldtimerfreunde, die das gute Wetter zu einer Ausfahrt genutzt haben und uns mit ihren Schmuckstücken besucht haben!

Das Jubiläum geht als erfolgreichster und mit rund 1500 Gästen meistbesuchter Öffnungstag in die Geschichte unseres Museums ein!

Wir möchten uns Bedanken bei allen Gästen und Besuchern, aber auch bei allen Mitgliedern, Freunden und Unterstützern, ohne die weder die Festveranstaltung, noch die aufwendigen Vorbereitungen in den letzten Monaten möglich gewesen wären!


Stimmungsbild des Monats: Im Abendlicht des 12.09.2025 steht der Schienenkuli nach seinen Probefahrt vor unserem Empfangsgebäude