April 2025

Mit dem April begann nun wieder die Saison in unserem Museum. Nach intensiven Vorbereitungen konnten wir am 13. April den ersten Öffnungstag in unserem Jubiläumsjahr durchführen. Darüber hinaus wurde natürlich auch eifrig an unseren Fahrzeugen und an der Geländeerweiterung neben dem Lokschuppen gearbeitet.

Aber auch ein trauriges Ereignisse überschattete diesen Monat. Karl-Heinz, einer unserer aktiven Mitstreiter im Museum, ist nach kurzer schwerer Krankheit von uns gegangen und hinterlässt sowohl fachlich aber besonders menschlich eine große Lücke in unserem Verein. Aus diesem Grund möchten wir seinem unermüdlichen Einsatz für unser Museum gedenken und ihm diesen Monatsbericht widmen.


Vor dem ersten Öffnungstag eines Jahres gibt es für unsere Aktiven immer jede Menge zu tun! So wird unsere Ausstellung im Empfangsgebäude aktualisiert und aufgeräumt, unser Außengelände auf Vordermann gebracht und unsere Fahrzeuge durchgesehen und gereinigt.

Nach vielen Stunden Vorbereitung konnte am 13. April der erste Öffnungstag in unserem Jubiläumsjahr 2025 durchgeführt werden. Das durchwachsene Wetter schreckte leider viele Besucher ab, dennoch waren unsere Führungen über den ganzen Tag gut besucht.


Schon seit einiger Zeit bereitet uns unser Arbeitstier V6 sorgen. Der Dieselmotor aus dem VEB Motorenbau Schönebeck sprang in den letzten Monaten immer schlechter an. Ein zunächst vermuteter Defekt an der Spannungsversorgung konnte zwar behoben werden, war aber nicht ursächlich für die Probleme. Am Samstag vor unserem ersten Öffnungstag konnte die Lok dann plötzlich gar nicht mehr gestartet werden. Der Anlasser wurde ausgebaut und zeigte beim Zerlegen einen Verschleiß des Ankers, der keine Reparatur mehr zuließ. Eine behelfsmäßig ausgeführte Reparatur konnte den Anlasser zumindest für die zwei benötigten Starts am darauffolgenden Öffnungstag ertüchtigen, doch ein neuer Anlasser war unumgänglich. Glücklicherweise sind diese Motoren und Anlasser auch in mehreren DDR- LKWs verbaut, sodass sich die Beschaffung eines neuen Anlassers als sehr einfach herausstellte. Am 25. April konnte der neue Anlasser verbaut werden und versah auf Anhieb störungsfrei seinen Dienst. Somit steht die V6 nun auch für den Rest der Saison zur Verfügung, bis die V13 Ende des Jahres das Rangiergeschäft in unserem Museum übernehmen wird.

Apropos V13, auch an diesem Projekt wurde diesen Monat wieder kräftig gearbeitet. Aktuell wird das letzte Teil für die Vervollständigung des Luftpressers neu angefertigt: der Luftkühler. Er kühlt die verdichtete Luft zwischen den Verdichtungsschritten ab und garantiert so eine einwandfreie Funktion des Luftpressers. Da der Bauraum in unserer Diesellok sehr begrenzt ist, wird auf Basis von Maßen eines Luftkühlers einer O&K MV10 der Museumseisenbahn Hamm ein vollkommen neuer Kühler in eigener Werkstatt erstellt.

Mit steigenden Temperaturen laufen nun auch endlich wieder die Arbeiten an unseren beiden Güterwagen der Gattung Om an. Zunächst wurden alle Knotenbleche und schwer zugänglichen Stellen mit einem speziellen Korrosionsschutz behandelt, um die über 100 Jahre alten Rahmen für die nächsten Jahrzehnte zu schützen. Für die weiteren Arbeiten wurde der Om 812 nun in die Werkstatt umgesetzt. Hier wurden die Türen des Güterwagen gerichtet und ein Großteil des Fahrzeugrahmens für die kommende Lackierung vorbereitet und angeschliffen. Im Hintergrund beginnen außerdem die Vorbereitungen für den nach der Lackierung folgenden Holzaufbau.


Auch auf unserem neuen Geländestreifen neben dem Lokschuppen wurde wieder gearbeitet. Der Hügel konnte kurz vor unserem ersten Öffnungstag abgetragen werden, um Platz für den Bau von Gleis 1a und dem Bau des Kohleschuppens zu schaffen.
Ein besonderes Highlight war der Fund von originalen RSE Stahlschwellen und Schienen sowie der Grundplatte der Saugstelle für den Brunnen.


Unser Dampfktraktor war in den letzten Jahren ziemlich von der Bildfläche verschwunden. Grund hierfür waren einige fällige Reparaturen, für die aufgrund der vielen anderen Projekte in unserem Museum keine Zeit geblieben ist. Zudem gab es keine wirkliche Perspektive, wie der Dampftraktor zukünftig in unser Museumskonzept integriert werden sollte, da er einfach keinerlei Bezug zur Rhein-Sieg Eisenbahn oder der Region hat.

Glücklicherweise gab es einen Interessenten für das ungewöhnliche Gefährt im Bekanntenkreis unseres Museums, der das urige Fahrzeug für seine private Sammlung erworben hat. Der Dampftraktor befindet sich mittlerweile schon in der Aufarbeitung und kann einer betriebsfähigen Zukunft bei seinem neuen Eigentümer entgegenblicken. Somit konnte für das interessante Fahrzeug ein optimaler Platz gefunden werden und der Kaufpreis unterstützt den weiteren Aufbau unseres Museums.


Das Diorama zum Thema ,,Pferdebahn im Bröltal“ befindet sich langsam aber sicher auf der Zielgeraden und konnte bereits während des ersten Öffnungstages in der Ausstellung bewundert werden. In diesem Monat wurde neben der Begrünung vor allem viel Zeit in das Eindecken des Dachs investiert. Anfang der 1860er Jahre war fast jedes Haus im Bröltal noch mit Reet gedeckt und natürlich war es unser Anspruch, auch dieses markante Detail auf unserem Diorama wiederzugeben. Entstanden ist das Dach aus einem 60 cm breiten Straßenbesen mit Kokosbürsten. Die einzelnen Borsten wurden abgeschnitten und die so entstandenen Bündel auf der Trägerplatte des Dachs aufgebracht. So entsteht das natürliche Aussehen des Reetdachs, was sich sehr gut in das Gesamtbild einfügt.


Stimmungsbild des Monats: Auch das gehört zum Vereinsleben. In einer Arbeitspause treffen sich die aktiven dieses samstäglichen Arbeitseinsatzes vor der Werkstatt zum lockeren Austausch.