Juli 2022

Auch in unserem Museum hat sich das klassische Sommerloch breit gemacht. Da viele unserer Mitglieder in Urlaub sind, verlief der Juli vergleichsweise ruhig. Eine gute Gelegenheit, um ein paar mehr Aufnahmen von unserem sehr gut besuchten Öffnungstag zum Besten zu geben!


Beginnen wir aber chronologisch am Samstag vor dem Öffnungstag, denn am Vortag eines Öffnungstages ist immer noch allerhand zu tun und so sind immer einige fleißige Mitglieder auf dem Museumsgelände zu finden, die sich den anfallenden Arbeiten widmen.

Da die anfallenden Arbeiten Dank vieler anwesender Mitglieder schnell erledigt waren, wurde der restliche Tag für einige Ausgrabungen im Lokschuppen genutzt. Frei nach dem Motto „Wer anderen eine Grube gräbt …“ waren Carsten, Michael, René und Matthias genau danach auf der Suche: unseren alten Gruben!
Bei Eisenbahnfahrzeugen ist es wichtig, auch von unten an die Fahrzeuge zu kommen, beispielsweise an das Bremsgestänge von Loks und Wagen und besonders bei Dampfloks für anfallende Reinigungs- und Wartungsarbeiten. Aus diesem Grund besaß der Asbacher Lokschuppen insgesamt drei Untersuchungsgruben, zwei davon auf dem langen Stand auf Gleis 3 und eine auf dem kurzen Stand auf Gleis 2.
Da diese Gruben für die hohen Lasten der Lokomotiven sehr massiv gebaut sein mussten, wurden die Gruben meistens bei der Betriebseinstellung einer Eisenbahn nur zugeschüttet, um sich die aufwändigen Abrissarbeiten zu ersparen. Deshalb bestand unter unseren Mitgliedern schon lange der Wunsch, zwischen den Schwellen zu graben um zu sehen, ob man nicht doch irgendwo auf Reste der alten Gruben stößt.
Also begannen am Samstag Nachmittag im vorderen Abschnitt des langen Standes auf Gleis 3 die Grabungen zwischen zwei Schwellen. Nachdem der erste Versuch erfolglos blieb, wurde rund zwei Meter weiter eine weitere Grabung gestartet, die diesmal zum Erfolg führte. Nur wenige Zentimeter unter den Schwellen fanden sich gemauerte Steine, die eindeutig zur alten Grube gehören.

Und was bringt uns dieses Wissen jetzt?
Zunächst gar nichts, denn um die Gruben wieder frei zu legen, müsste das Gleis im Lokschuppen zeitweise abgebaut werden und unsere Loks würden wochenlang unter freiem Himmel stehen müssen. Aber wenn in ein paar Jahren die Anbindung unserer Werkstatt an das Gleisnetz erfolgt ist, wäre eine solche Arbeit problemlos möglich und würde den Lokschuppen wieder etwas näher an sein früheres Erscheinungsbild bringen.

Ebenfalls am Samstag traf die erste 5″ Gastlok für den bevorstehenden Fahrtag ein. Es handelt sich um ein Modell der Einheitsrangierlok der Baureihe 80, welche unser Freund Phillip in mühevoller Arbeit gebaut hat.


Juli Öffnungstag

Begonnen hat der eigentliche Öffnungstag natürlich wie immer mit dem Leerziehen des Lokschuppens. Wie immer präsentierten sich die Dampfloks 53 und 152 Seite an Seite vor dem Lokschuppen den zahlreichen interessierten Besuchern.

Ein großes Augenmerk lag an diesem Öffnungstag auch auf unserer Gartenbahn. Denn neben Dieters Besucherzug bestehend aus der Diesellok V4 und zwei Weyerwagen waren Fritz mit seiner V45, Phillip mit seiner Dampflok der Baureihe 80 und Ralph und Jessica mit ihrer Dampflok der Baureihe 56 zu Gast auf unserer Anlage und erfreuten zahlreiche Besucher. Außerdem gesellte sich am Nachmittag unsere vereinseigene Dampflok 9 zu den anderen Dampfloks und absolvierte einige Probefahrten.

Auch der Dampftraktor Hobbit stand wieder unter Dampf und wurde von Michael, Fabian und René betreut.

Auch kleinere Reparaturen gehören zu jedem Öffnungstag dazu. Ein Teil der Werkstattmannschaft ist auch an den Öffnungstagen vor Ort, so wie Ralph, Jürgen und Tim (v.l.n.r.) bei der Behebung einer Undichtigkeit an unserer Gartenbahn Dampflok 9.

Was neben der Eisenbahn und dem Museum natürlich auch nicht vergessen werden darf, sind Speisen und Getränke. Seit diesem Jahr haben wir an jedem Öffnungstag einen Tapas-Stand auf unserem Museumsgelände, der sich sowohl bei den Vereinsmitgliedern als auch unseren Besuchern größter Beliebtheit erfreut. Neben köstlichen Tapas gibt es natürlich auch die Klassiker wie Currywust und Pommes.

Um 17:00 Uhr endete der offizielle Teil des Öffnungstages. Aber für die Aktiven gab es noch reichlich zu tun, bis auch die Dampfloks und der Dampftraktor wieder abgerüstet und gesäubert waren, die großen Fahrzeuge wieder im kühlen Lokschuppen standen und auch die Bierbänke, Tische und Schilder wieder an ihrem Platz waren.
Nach gut 12 Stunden ehrenamtlicher Arbeit verließen um 21.00 Uhr schließlich die letzten Autos das Museumsgelände.


Die Abendsonne des 9. Juli 2022 sorgt für ein schönes Licht auf der Motorhaube der Diesellok V6.