Optische Aufarbeitung (2017 – 2020)

2017: Ein neues Gesicht für die V13

Im Frühjahr 2017 spendete Maxim der Maschine sechs originale Hella-Lampengläser. Diese waren nagelneu und ersetzten die bei der Zillertalbahn mittlerweile verbauten plumpen Plexiglasscheiben. Sie tragen wesentlich zur Optik der Maschine bei und wurden auch damals bei ihrer Auslieferung im Jahre 1960 verbaut.

Bis in das Jahr 2018 wurden zur Auslieferung verbaute, aber mittlerweile abhanden gekommene, baugleiche Komponenten beschafft oder aber nach historischen Plänen nachgebaut. Dazu gehören
u.a. die Beschaffung eines neuen Läutewerks, eines Dachlüfters (diesen besaß nur die V13), einer
originalen O&K-Raute für Führerhausrückseite und dem Nachguss des originalen V13-Lokschildes

Dachlüfter, O&K-Raute und V13-Lokschild (Nachguss) auf einem Blick

Ebenfalls V13-typisch, der neu beschaffte Nebenstrom-Ölfilter. Lange Zeit wies auf historischen Aufnahmen das kesselförmige Gefäß (am Motorvorbau in Fahrtrichtung links) große Rätsel bei uns
auf. Welchen Zweck sollte es damals erfüllen? Selbst ehemalige RSE-Mitarbeiter konnten es uns
nicht beantworten. Da kam Heiner im Internet zufällig auf den Trichter: Es müsse sich um einen
Nebenstrom-Ölfilter handeln! Demnach scheint unsere V13 damals leichte Überhitzungsprobleme
gehabt zu haben. Besagtes Bauteil, filtert nicht nur das Öl, sondern kühlt den gesamten Kreislauf
durch den aufkommenden Fahrtwind.

Nebenstrom-Ölfilter und Läutewerk fallen ab sofort ins Auge

2017: Neue alte Tanks

Aus einer nahezu baugleichen Denkmallokomotive des O&K-Loktyps MV8, einer Maschine der
ehemaligen Hohenlimburger Kleinbahn, konnten wir die noch vorhanden Kraftstofftanks bergen
und für unsere V13 restaurieren. Diese sind folglich baugleich und zwingend erforderlich für eine
betriebsfähige Aufarbeitung.

Nun folgten diverse Arbeiten im Motorinnenraum, dazu gehören u.a. eine neue Motorraumlackierung, das Freilegen der ursprünglichen Aussparungen der Luftansaugstutzen und dem Einsatz der frisch restaurierten Kraftstofftanks.


2018: Weitere Details am äußeren Erscheinungsbild

Im Laufe der Jahrzehnte wurden bei der Zillertalbahn die vorderen Motorraumtüren mit Lüftungsschlitzen zwecks besserer Durchlüftung des Motors umgerüstet. Das alte Prisma-Muster wich. In den Jahren 2017 bis 2018 wurde sich dem ebenso angenommen. Während die originalen Türrahmen beibehalten wurden, wurde in einem Metallverarbeitungsfachbetrieb die alte Form rekonstruiert.

Ein erstes probeweises Einsetzen der Türpaare

Verschiedene Farbgebungen der V13:
Am Türrahmen der Motoraumtüren konnten die verschiedenen Lackierungen der V13 begutachtet werden.
Ganz unten das originale und vor allem wesentlich dunklere Rubinrot aus RSE-Zeiten. Zwischenzeitig erstrahlte die Maschine bei der Zillertalbahn als ‚D11‘ im orangenen Farbkleid. Und zu guter letzt das zu helle ‚Falsch-Rot‘ des RSE-Museum Asbach ab 2013.


Als nächstes spendete Heiner ein neues Kühlergitter in Höhe der vorderen Motorhaube. Das Original erhielt im Lauf der Jahre bei der Zillertalbahn eine eingebaute Tür, zwecks Motorraumarbeiten im vorderen Bereich. Da bei uns der Originalzustand jedoch höchste Priorität hat, präsentierte sich das neue Gitter bei einem ersten Probeeinsatz

Außerdem wurde das Gitter auf der Pufferbohle nachgebaut und montiert. Besagtes Gitter diente nicht nur der Halterung einer auf RSE-Norm umgebauten Zugschlusslaterne, sondern auch der Unterbringung von Bremsschläuchen.

Ebenso neu angefertigt wurde der im linken Bildrand zu sehende Tritt, welcher zugleich eine kreisrunde Öffnung zum befestigen der Hauptluftleitung besitzt.


Ebenso ein verschollenes Unikat: Die RSE-typische Zugschlussscheibe. Anhand historischer
Aufnahmen, konnte diese rekonstruiert werden. Die drei O&K-Streckendieselloks der RSE besaßen
hierfür eine Art Tasche an der vorderen Pufferbohle, in welche der Zugschluss bei Nichtgebrauch
hineingesteckt werden konnte. Dessen ebenso nach historischen Aufnahmen erfolgten Nachbau
spendete uns Klaus

Mittlerweile kamen weitere rekonstruierte Bauteile der Kuppelstangen-Halterungen
(Rollwagenverkehr), der Schienenräumerbesen und die
Beschaffung zweier Steckdosen für die vordere und hintere Lokfront hinzu.

Mittlerweile freigelegt, wurden an der Führerhausrückwand die bis heute ausfindig zu machenden
(und mittlerweile zugeschweißten) Löcher der beiden Hauptluft- und Hauptluftbehälterleitung sowie der
Mehrfachtraktions-Leitungen. Zweitere sollen als Attrappe, der Optik halber, neu gefertigt werden.

Zwischen den beiden unteren Scheinwerfern die wieder freigelegten Öffnungen

Auch die Luftansaugstutzen mitsamt Filtertöpfen wurden restauriert, lackiert und an ihrem
zukünftigen Bestimmungsort, den weiter oben beschriebenen wieder freigelegten Löchern im
Motorvorbau, probeweise montiert.

Diverse notwendige Komponenten, wie in etwa ein Ersatzmotor sowie baugleiche
Luftbehälter wurden angeschafft. Letztere wurden ebenso restauriert, lackiert und warten auf der
frisch in Betrieb genommenen Arbeitslore auf den zukünftigen Einbau.