Juli 2024

In diesem Monat standen wieder die Fahrzeuge im Fokus unseres Werkstatt-Teams und so wurde an der V13 und den Güterwagen der Gattung Om gearbeitet. Darüber hinaus gab es neben dem regulären Öffnungstag zwei weitere Öffnungstage für Besuchergruppen. Viel zu tun also für unsere ehrenamtlichen Aktiven.


Da die Arbeiten an unserer Gleisbaustelle weitestgehend abgeschlossen sind, gibt es nun endlich wieder Kapazitäten, um die Arbeiten an unserer Diesellok V13 fortzusetzen. Am 13. Juli wurde die Lok aus der Werkstatt gezogen und mit unserem Bagger die Motorhaube abgehoben. Nun konnte auch der Motor ausgebaut und im Anschluss mit den zwischenzeitlich fertiggestellten neuen Motorhaltern auf dem Rahmen montiert werden. So ist der Motor nun endlich final verbaut und wir können mit dem Anschließen des Motors beginnen.

Fürs Erste bleibt die Haube aber noch auf der Lore 795 x stehen, denn bevor diese wieder aufgesetzt wird, soll noch die Oberseite des Rahmens und die Vorderseite des Führerhauses lackiert werden.


Ebenfalls am 13. Juli wurde mit den Arbeiten am Om 811 begonnen. Der Flugrost auf den Achswellen und Radscheiben wurde entfernt und die Radsätze im Anschluss grundiert. Ebenfalls an diesem Tag folgte die umfangreiche Befundung des Rahmens, um das weitere Vorgehen der Aufarbeitung zu planen.


Der reguläre Öffnungstag am 14. Juli war wieder gut besucht. Fast pausenlos fanden Führungen statt und auch unser Bistro im Bahnhof war gut besucht. Besonders gefreut haben wir uns auch über den Besuch der Kollegen vom Kleinbaan Service sowie unseres Freundes Ralf Schambeck, der uns für unser Archiv viele Aufnahmen der Lok 152 aus ihrer Zeit im DGEG Museum in Viernheim übergab.

Ebenfalls am Öffnungstag kümmerten sich unsere Mitglieder Lukas und Georg um die Lackierung des zweiten Weichensignals. Viele Besucher schauten ihnen dabei über die Schultern und stellten Fragen zu ihrer Arbeit.

Und auch das gehört manchmal zu einem Öffnungstag: Kurz vor Feierabend gibt unser langjähriges Mitglied René unseren Mitgliedern Anita und Frank eine Einweisung in die Technik unserer Diesellok V6.


Auch außerhalb der Öffnungstage gibt es immer wieder Führungen für angemeldete Gruppen. In diesem Monat besuchten uns am 15. Juli der Montagstreff aus Oberpleis. Bereits im letzten Monat hatten sie einen Vortrag über die RSE gehört und nun folgte der Besuch in unserem Museum, was allen Beteiligten großen Spaß bereitete.

Ebenfalls in diesem Monat waren wir Station für eine Geburtstagsgesellschaft. Anlässlich des 70. Geburtstags eines Eisenbahnfreundes aus Uckerath besuchte er gemeinsam mit seinen seinen Gästen unser Museum.


Vom 18. bis 22. Juli besuchte eine Delegation unseres Vereins die Tauchrachbahn in Österreich. Der dort ansässige Club 760 betreibt dort seit 1988 eine Museumsbahn auf dem oberen Abschnitt der Murtalbahn von St. Andrä nach Mauterndorf.
Eine der 12 Dampfloks des Clubs ist die Dampflok 22. Im Jahr 1939 erblickte sie bei Borsig in Berlin unter der Fabriknummer 14806 das Licht der Welt. Geliefert wurde sie als Prototyp für die neue Heeresfeldbahn Baureihe HF 210 E an die Abteilung „WaPrüf 5“ des Heeresversuchsamtes. Nach der erfolgreichen Erprobung wurde die Lok an der Ostfront in Russland eingesetzt. Nach dem Krieg verschlug es die Maschine als Lok 22 zur legendären Salzkammergut Lokalbahn und wurde nach der Stilllegung der Bahn von der Zillertalbahn übernommen. Nach der Abstellung der Lok übernahm der Bielefelder Eisenbahnliebhaber Walter Seidensticker 1980 die Lok und setzte sie zunächst auf der Jagsttalbahn und auf Rügen ein. Über einige Umwege gelangte die Lok 2016 zum Club 760 und ist seitdem auf der Taurachbahn im Einsatz.

Aber was hat das alles mit unserem Museum in Asbach zu tun?
Nach der erfolgreichen Erprobung gab die Wehrmacht fünf weitere Lokomotiven gleicher Bauart in Auftrag, die 1944 von Henschel und Sohn in Kassel abgeliefert wurden. Während das Schicksal von zwei Lokomotiven bis heute ungeklärt ist, standen drei Maschinen bei Kriegsende auf einem Lagerplatz in Nürnberg. Lok 26465 kam zur Gartetalbahn in der Nähe von Göttingen und die zwei verbliebenen Lokomotiven (26462 und 26466) zur Jagsttalbahn. Lok 26465 wurde 1959 verschrottet, Lok 26462 folgte nur ein Jahr später. Die einzige Überlebende, Lok 26466, stand von 1976 bis 1991 in einem Museum und verschwand nach dessen Schließung in einem Depot. Sie geriet in Vergessenheit und fand erst im Jahr 2021 eine neue Heimat, nämlich in unserem Museum! Es handelt sich um keine geringere, als unsere Dampflok 152.
Die Lok 22 des Club 760 und die 152 unseres Museums sind somit die letzten überlebenden Fahrzeuge ihrer Bauart. Aus diesem Grund stehen unsere beiden Vereine bereits seit längerem in Kontakt und anlässlich des Heeresfeldbahn- Wochenendes vom 19. bis 21. Juli ergab sich nun die Gelegenheit für einen Besuch der Schwesterlok.

Während unseres Besuchs entstand ein reger Austausch zwischen den Mitgliedern beider Vereine. Natürlich stand die Dampflok 22 im Mittelpunkt vieler Gespräche, aber auch über eisenbahnferne Themen wie Marketing und Öffentlichkeitsarbeit wurden Erfahrungen ausgetauscht.
Besonders gefreut hat es uns, dass sich der Präsident des Club 760, Herr Gunter Mackinger, die Zeit genommen hat, um sich mit unseren Mitgliedern über den Aufbau unseres Museums auszutauschen. Ebenfalls ein großes Dankeschön geht an die Lokmannschafft der 22, Tom Edlinger und Thomas Pöckl, sowie an der Assistent der Geschäftsführung der Tauchrachbahn, Maximilian Huber, der uns nicht nur die Hallen im Bahnhof Mauterndorf, sondern auch das Außenlager in Frojach zeigte.

Alles in allem blicken wir auf ein sehr erfolgreiches Wochenende zurück, an dem wir nicht nur eine wunderschöne Eisenbahn kennengelernt haben, sondern an dem auch viele neue Kontakte und Freundschaften geknüpft wurden. Wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Club 760 in den kommenden Jahren!


Stimmungsbild des Monats: Während die letzten Schotterarbeiten an unserer Bahnsteigkante durchgeführt werden, steht die V6 mit unserem neuen Güterwagen O2mm 1294 am Ende des Gleis 1.