Juni 2024

Ein erlebnisreicher Monat liegt hinter unseren Aktiven. Die Restarbeiten an unserer Gleisanlage ruhten in diesem Monat, denn einige Fahrzeugbewegungen standen auf der Agenda. Neben der Rückkehr unserer Güterwagen der Gattung Om, konnten wir auch einen Neuzugang in unserer Sammlung begrüßen. Abgerundet wurde der Monat von einer Ausstellung an einer alten Wirkungsstätte unserer Bahn und der Abholung von wichtigen Ersatzteilen für unseren Triebwagen T2.


Noch am 31. Mai 2024 kehrten, nach fast fünf Jahren Abstinenz, unsere Güterwagen der Bauart Om in unser Museum zurück. Auf Initiative eines Mitglieds wurden die Rahmen der Güterwagen gerichtet und die verschlissenen 750 mm Achsen durch Neubauten in richtiger Spurweite ersetzt. Neben der ganzen Organisation übernahm der Kollege auch sämtliche Kosten der bisherigen Aufarbeitung, wofür wir uns auch an dieser Stelle sehr herzlich bedanken.

In nächster Zeit wird die Aufarbeitung der Wagen in eigener Werkstatt zum Abschluss gebracht. Neben kleineren Stahlbauarbeiten wird vor allem die vollständige Neufertigung der Holzbohlen für Boden- und Seitenwände viel Zeit in Anspruch nehmen.


Aber nicht nur die Rückkehr zweier Güterwagen war Grund zur Freude. Eine Woche später, am 8. Juni 2024, konnten wir unsere jüngste Neuerwerbung auf unserem Bahnhof begrüßen. Der Güterwagen O2mm 1294 stammt ursprünglich von der Kleinbahn Steinhelle – Medebach im Sauerland, war nach deren Stilllegung viele Jahre im Zillertal in Österreich im Einsatz und wurde 2018 von unseren Freunden der Märkischen Museumseisenbahn gerettet. Nachdem sich abzeichnete, dass der Wagen dort keine Zukunft mehr hat, konnten wir den Wagen übernehmen und nun in unser Museum bringen.
Mehr zur interessanten Geschichte und zu seiner Zukunft in unserem Museum gibt ist wie immer auf der Fahrzeugseite.


Da der Kran bereits auf dem Hof stand, wurde auch der Tender unserer Dampflok 152 auf unser Bahnsteiggleis umgesetzt.


Wieder zurück, diesmal aber endgültig, ist unser Grubenfahrrad. Bereits 2022 wurde uns das Fahrrad geschenkt, damals allerdings mit einer Spurweite von 600 mm. Gebaut von der Firma Heinrich Scharf in Hamm (Westf.), war es als schnelles Transportmittel auf den Grubenbahnen im Bergbau konzipiert. Ein Freund unseres Vereins, Ewald Lorscheid, nahm das Grubenrad in seine Obhut, ließ es auf 785 mm umspuren und versah es zudem mit einem neuen Anstrich. Am 21. Juni wurde es schließlich in Asbach abgeladen und wartet nun auf den ersten Einsatz.
Mehr zu unserem Grubenfahrrad gibt es wie immer auf der Fahrzeugseite.


Zu den interessantesten Firmen an den Strecken der Rhein-Sieg Eisenbahn gehört zweifelsohne die Bleihütte Luise in Krautscheid. Bereits mit der Streckeneröffnung der Asbacher Strecke im Jahr 1892 bekam die damalige Grube Luise ihr Anschlussgleis. Die RSE übernahm seitdem sowohl die Anlieferung von Rohstoffen als auch den Abtransport ihrer Fertigprodukte. Auf dem stetig wachsenden Werksgelände entstand ein umfangreiches Gleisnetz, welches von den werkseigenen Lokomotiven bedient wurde. Zu den Besonderheiten der Werksbahn gehörte eine AEG Akkulok aus dem Baujahr 1906.
Seit 1904 gehört das Werk zur Firma AFA und widmet sich seitdem dem Recycling von Altbatterien. Mittlerweile gehört das Werk der Fima Clarios und recycelt bist heute jedes Jahr unzählige Batterien und Akkus.
Anlässlich des 120. Jubiläums veranstaltet man am 8. Juni 2024 einen Tag der offenen Tür. Auch wir waren dabei und zeigten die Fensterfront sowie weitere Relikte der originalen Akkulok der Bleihütte sowie ein Modell der Lok im Maßstab 1:5. Auch hier stieß unsere Arbeit wieder auf reges Interesse.


Am 9. Juni fand unser dritter Öffnungstag in diesem Jahr statt. Das gute Wetter sorgte für eine gut besuchte Veranstaltung.


Unser Triebwagen T2 wurde 1959 an die Jagsttalbahn in Baden-Württemberg verkauft und wurde dort 1970/71 zu einem reinen Beiwagen ohne Antrieb umgebaut. Da wir den Triebwagen langfristig wieder betriebsfähig aufarbeiten möchten, versuchen wir, alle benötigten Teile für die Antriebsanlage zusammen zu tragen. Besonders wichtig sind, neben Motor und Getriebe, vor allem die Achsgetriebe, die die Kraft auf die Radsätze übertragen. Diese lagen nun viele Jahre bei unseren Freunden des Jagsttalbahn e.V. und warteten auf bessere Zeiten. Nach längeren Verhandlungen konnten wir diese nun erwerben und am 10. Juni abholen.

Ebenfalls übernehmen konnten wir zwei originale Türen, die entweder vom T2 oder T4 stammen. Im Rahmen der Aufarbeitung werden diese wieder anstelle der großen Schiebetüren aus Jagsttalbahn-Zeiten eingebaut. Diese hatten die Jahre im Lokschuppen Bieringen überlebt und konnten dort abgeholt werden. Ebenfalls im Lokschuppen Bieringen steht der VT 300 der Jagsttalbahn, der ehemalige RSE T5.


Wenn man an die Arbeit für ein Eisenbahnmuseum denkt, denken die Meisten vor allem an die Restauration von Fahrzeugen, dem Bauen und Instandhalten von Gleisen oder der Pflege einer Ausstellung sowie die vielen Tätigkeiten an den Öffnungstagen.
Die Wenigsten denken an die zahlreichen Stunden, die hinter den Kulissen an der Planung und Vorbereitung der Arbeitseinsätze gearbeitet wird. Ebenfalls viele Stunden nimmt die Betretung unserer Homepage und der Social-Media Auftritte in Anspruch.
So wurde beispielsweise unsere Homepage in diesem Monat grundlegend überarbeitet und umgestaltet, was alleine rund 30 Arbeitsstunden im „Home Office“ erfordert hat.
Um den Leuten, die Interesse an der Mitarbeit in unserem Verein haben, einen Einblick zu ermöglichen, ist eine neue Seite entstanden.

Mitmacher gesucht!
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Ebenfalls neu entstanden ist ein Projektbericht über unseren Bauabschnitt 1, der bis auf einige Kleinarbeiten mittlerweile abgeschlossen ist.

Projektbericht Bauabschnitt 1: Vom Lokschuppen an den Bahnsteig
Ein Rückblick auf die erste Etappe zum Bau unserer neuen Gleisanlage: vom Abbau der alten Gleisanlage bis zum Setzen der neuen Bahnsteigkannte.


Stimmungsbild des Monats: Fast könnte man meinen, dass die V6 mit einem Güterzug eingetroffen ist und gerade den Zug über Gleis 2 umfährt. Bis es aber wirklich soweit ist, wird es noch einige Jahre dauern.